Die Zeit ist reif für eine große Reise. Nordkap auf eigene Faust.

Helmut und ich saßen in einem edlen Tabakladen am Münsteraner Prinzipalmarkt im Herbst 2012. Die Grundidee für diese Reise wurde bei einer guten Zigarre hier in dieser Raucherlonge geboren.

Jetzt werden es 23 Tage auf dem Motorrad. Abseits der großen Touristenströme wollen wir, das sind Gerd, Rainer und Peter, zum Nordkap reisen. Es ist eine Entdeckertour durch Regionen, die eher weniger Touristen sehen. Unsere Fahrt startet im Sauerland und führt durch die Länder Dänemark, Schweden, Finnland und Norwegen.

Es gibt dabei Streckenabschnitte von Hunderten von Kilometern ohne Kreuzung oder Abzweig, Tage ohne Ampeln. Es wird einsam sein hoch oben im Norden. Und wir werden belohnt mit einer unglaublich schönen Küstenlandschaft. Da wird der Abstecher in die Touristenhochburg am Nordkap eher zur Ausnahme. Danach geht es wieder zurück in die Einsamkeit und wir verbringen 2 Tage auf den Lofoten. Ansehnliche Unterkünfte hat sich unser Reiseunternehmen "Feelgood" für uns ausgedacht.

Eigentlich wollten wir die Reise zu Viert antreten. Daraus wurde leider nichts, denn unserer vierter Mann Helmut erkrankte sehr schwer und musste seine Teilnahme absagen. Von hier aus wünschen wir ihm gute Besserung, nehmen ihn in Gedanken mit auf die Reise.

Start ist der 26. Juli 2014.

13.Juli 2014

Endlich sind die lang ersehnten Reiseunterlagen von Feelgood eingetroffen. Neben dem Kartenmaterial in Maßstäben zwischen 1:250.000 (Süd-Schweden) und 1:900.00 (langes Finnland) enthält das Paket auch eine detaillierte Routenbeschreibung für jeden der 23 Reisetage. Wir lesen hier, dass unsere Tagesetappen zwischen 290 km (in Norwegen) und 520 km (Finnland, letzte Etappe zum Nordkap) liegen. Kurios mutet da auch die Empfehlung für das Motorradfahren auf Schotterpisten an:

  • "Nicht füßeln, mit den Füßen auf den Rasten hat man viel mehr Kontrolle über das Motorrad.
  • Nicht zu langsam fahren, damit das Motorrad nicht instabil wird (Schritttempo ist zu langsam).
  • Bremsungen bevorzugt mit der Fußbremse, ein leicht rutschendes Hinterrad ist einfacher zu kontrollieren als ein rutschendes Vorderrad.
  • Dahin schauen, wo man hinfahren will, nicht dorthin, wo man nicht hin will. Blickführung nicht direkt vor das Vorderrad, weiter schauen.
  • Nicht bei eingeschlagenem Lenker bremsen.
  • Dem Motorrad seinen Willen lassen, nicht am Lenker festkrampfen, sondern locker den kleinen Bewegungen im Lenker nachgeben."

Nach diesem virtuellen Schotterpistenseminar und der Erkenntnis, dass wir nicht nur Asphalt unter dem Profil haben, fühlen wir uns schon viel sicherer.

Die Karten enthalten Streckenführungen, die mit farbigen Textmarkern gekennzeichnet sind. Darüber hinaus sind präzise Streckenbeschreibungen mit Kilometerangaben in den Tagesetappen-Beschreibungen enthalten, mit denen uns Feelgood auf die Reise schicken will. Im digitalen Zeitalter brauchen wir natürlich entsprechende GPS-Tracks,  mit denen das Garmin-Navigationsgerät von Gerd gefüttert werden kann.  Es bleibt ja auch die Option, dass wir an jeder Kreuzung anhalten und die Karte auf dem Tank ausbreiten. 

Die Aufgabe der Streckendigitalisierung bleibt an Gerd hängen. Somit haben wir knapp 2 Wochen Zeit für das Studium der Wegstrecke. Es liegen insgesamt weit über 7000km vor uns. Viel Vergnügen!

Feedback: Wer unsere Reise kommentieren möchte, sende bitte seinen Kommentar an die Email pannenbaecker@online.de .

Kommentar 25.07.2014 Helmut:

Liebe Nordkapbiker Peter, Gerd und Rainer,

Für Eure wunderbare Reise wünsche ich Euch stets eine unfallfreie, gute Fahrt, tolles Wetter, grandiose Eindrücke und stets eine gute Harmonie. In Gedanken begleite ich Euch bei dieser Traumreise! LG Helmut

Kommentar 25.07.2014 Thorsten und Petra:

Liebe Biker,
ab heute schlagen drei Männerherzen höher. Es wird gepackt ! Die große Reise beginnt. Wir drücken Euch die Daumen, dass Ihr alle Baggsbeeren in Eure Satteltaschen hineinbekommt. Die Gummikühe sind aufgetankt und es juckt Euch in den Fingern die Startknöppe zu drücken, der Herzschlag beschleunigt sich und Ihr werdet mit einem breiten Grinsen Alme den Rücken kehren. Wir wünschen Euch Dreien für morgen eine geile Fahrt auf Eurer ersten gemeinsamen Etappe. Wir werden den Tag über an Euch denken. Und sind gespannt auf die ersten Berichte. Und seid Ihr in Not, ich habe mir sämtliche Telefonnummern von allen Radiostationen herausgesucht, ich mobilisiere alles was zwei oder mehrere Beine hat, vom Trucker bis zum Trecker.
Herzliche Grüße aus einem schwülen und verregneten Teufelsmoor ! Thorsten und Petra